SO BLEIBT SILBER GLÄNZEND
Silber ist mit Abstand das beliebteste Material für Schmuckstücke. Es besitzt die Farbe des Mondes, die seit jeher für weibliche Attribute steht. Im Glanz des Schwermetalls spiegeln sich Intuition, Feinfühligkeit, seelische Stärke und lebenslang gesammelte Weisheit wider. Doch gerade, wenn Silber längere Zeit liegt, wird sein mystischer Schimmer getrübt. Wie du unliebsame Verfärbungen entfernen und vermeiden kannst, verraten wir dir hier:
Warum läuft Silber an?
Bei den schwarz-blauen bis tiefschwarzen Ablagerungen handelt es sich um Silbersulfid – ein dunkelgraues, geruchloses Salz. Es entsteht, wenn das Metall Deiner Schmuckstücke mit dem Schwefelwasserstoff in der Umgebungsluft reagiert. Dieser Vorgang kann durch Herbeiführen weiterer chemischer Reaktionen rückgängig gemacht werden. Was als „Hausmittel“ bekannt ist – stellt hierbei im Prinzip nichts anderes dar als das Aufeinandertreffen hochreaktiver Elemente. Die dunklen Ablagerungen aus Silbersulfid können auf mechanischem Weg entfernt werden, durch herunter reiben oder wegrubbeln. Dass jedes dieser Verfahren Vor- und Nachteile für Deine Silberkette, einen geerbten Ring oder Armreif hat, ahnst du sicherlich schon. Im Nachfolgenden erfährst du, welche das sind.
GUT, BESSER, AM BESTEN – VERSCHIEDENE METHODEN DEINEN SCHMUCK ZU REINIGEN
Zu den altbekannteste Reinigungsmittel für angelaufenen Silberschmuck gehört gewöhnliches Kochsalz und Aluminiumfolie. In Verbindung mit kochend heißem Wasser bilden sie ein unschlagbares Team gegen die unschönen Ablagerungen. Die Wirkung beruht darauf, dass die Ablagerungen in ihre ursprünglichen „Bestandteile“ zerfallen – also aus Silbersulfid, wieder Silber und Schwefelwasserstoff entstehen. Aus diesem Grund glänzt Dein Schmuck wie neu; kann aber während des Reinigungsprozesses unangenehme Gerüche freisetzen. Um den alten Glanz zurück zu gewinnen, umwickelst du Silberketten, -ringe & Co. einzeln locker mit Alufolie und legst die Päckchen in einen Topf voll Salzwasser, das du zum Kochen bringst. Nach dem ersten Aufkochen schaltest du den Herd aus, lässt die Flüssigkeit komplett abkühlen und entnimmst dann wieder den strahlend schönen Silberschmuck.
Bitte achte darauf, dass die Folie nicht zu eng am Schmuck anliegt, damit das Salzwasser in die Päckchen eindringen und die einzelnen Teile gut umspülen kann. Bei dieser Methode musst du beachten, dass sie sich nicht für jeden Schmuck eignet – sondern nur für relativ robuste Schmuckstücke, dazu gehören einfache Ohrringe wie Creolen oder einfache Stecker, Armreifen, kräftigere Ketten und Ringe ohne Stein. Bei filigranen Kreationen und Schmuckstücken mit Perlen, Edel- und Zirkoniasteinen, solltest du zur Sicherheit eine andere Methode wählen.
Putzen und Polieren
Gleiches gilt für die Verfahren, bei denen mechanische Kräfte wirken:
Zitronensaft bzw. -säure
Backpulver bzw. Natron
Zahncreme, -paste oder -fluid
Silberpolitur
Diese Mittel wirken zum Teil durch chemische Prozesse; hauptsächlich aber durch die Putzbewegungen, die Du beim Reinigen ausführst. Sie verteilen winzig kleine Schleifkörper über das Silber und reiben das dunkle Sulfid mit fort. Das wirkt zwar – hinterlässt aber mikrofeine Kratzer im Metall. Hier setzen sich leicht Schmutzpartikel fest und neuer Sulfid-Belag kann schneller entstehen. Allzu oft solltest Du von diesen Hausmitteln keinen Gebrauch machen. Wenn doch, musst Du Paste, Pulver & Co. im Anschluss gründlich abspülen und jedes einzelne Teil mit einem weichen Baumwolltuch nachpolieren.
Alternativen dazu sind Silbertauchbäder oder Silberputztücher. Beide Artikel kannst du im Drogeriemarkt kaufen und erzielst damit den gleichen Effekt wie oben beschrieben – denn sie wirken auf ähnliche Weise wie die Behandlung mit Aluminiumfolie und Kochsalz oder das manuelle Reinigen. Silberputztücher sind vor allem von Vorteil für Schmuckstücke mit Perlen oder Edelstein, die durch die Silberpolitur oder andere Mittel angegriffen werden würden. Mit einem Silberputztuch kannst Du einfach um den empfindlichen Teil herum putzen.
Die nachweislich beste Methode stellt die Säuberung durch einen Juwelier dar. Er kann besser abschätzen, ob eine empfindliche Silberkette die Prozedur übersteht und ist der richtige Ansprechpartner, wenn es um die Reinigung von silbergefassten Edelsteinen und Perlen geht. Diese sind nämlich nicht ganz so widerstandsfähig wie die landläufige Meinung suggeriert. Während Saphire und Diamanten auf Grund ihrer Struktur noch relativ robust sind, weisen andere Schmucksteine eine erhöhte Anfälligkeit gegen unsachgemäße Behandlung auf.
Bitte nicht machen!
Silber reagiert wie jedes andere Metall auf Temperaturunterschiede. Generell besitzt es eine schlechte Wärmeleitfähigkeit; bei extremer Hitze oder Kälte können sich Fassungen jedoch schnell lockern, so dass eingesetzte Steine herausfallen können. Erfolgt der Wechsel zwischen Heiß und Kalt sehr schnell oder mehrfach hintereinander, wird das Metall porös und neigt zu haarfeinen Rissen.
Das ist einer der Gründe, warum du Deinen Silberschmuck nicht in die Spülmaschine legen solltest. Ganz abgesehen davon, dass der Schmuck dort mit Speiseresten in Berührung kommen kann. Das ist nicht nur unschön, sonder kann den Schmuck verfärben, da Nahrungsmittel teilweise Schwefelverbindungen enthalten, die mit dem Schmuck reagieren. Das Ganze macht eine Reinigung in der Spülmaschine doppelt sinnlos.
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