Fashion Travel

Mode als Kulturgut: Die neue Dior-Ausstellung in Paris

9. Oktober 2017

Wie du sicher in einem meiner Posts gelesen hast, bin ich mehrmals im Jahr geschäftlich in Paris. Vor kurzem haben mein Team und ich auf der Schmuckmesse Bijorhca unsere neue Kollektion präsentiert. Leider bleibt einem bei Geschäftsreisen nie viel Zeit, um gemütlich durch die Stadt zu schlendern. Und ich gebe zu, dass ich nach einem anstrengenden Messetag nicht mehr in der Lage bin, auf Seightseeing-Tour zu gehen. Es gibt so vieles, das ich an Frankreich und der französischen Metropole liebe: die süßen Cafés, Croissants und Café au lait, die Architektur und nicht zuletzt Kunst und Mode. Daher nutze ich natürlich trotzdem irgendwie die Gelegenheit, um neue Seiten von Paris zu entdecken. Wochen vor unserer Reise bin ich auf einen Artikel über eine Modeschau der anderen Art gestoßen. Ich sagte gleich zu meinem Mann: „Da müssen wir unbedingt hin!“ Deshalb haben wir unsere Anreise diesmal um einen Tag vorgezogen, um Mode im Zeichen der Kunst auf einzigartige Weise zu erleben und uns auf die Spuren eines großen Designers zu begeben: Christian Dior.

Couturier du rêve

Zum 70. Jubiläum präsentiert das Modehaus Dior im Rahmen der Ausstellung „Designer of Dreams“ im Musée des Arts Décoratifs über 300 Haute-Couture-Roben, Entwürfe des Ateliers, Modefotografien, Illustrationen und Kampagnenbilder. Die Ausstellung, die noch bis zum 7. Januar 2018 besucht werden kann, ist nicht nur für Modefans ein Muss! „Modeschöpfer der Träume“ ist mit Abstand für alle inspirierend, die in Paris normalerweise auf das Centre Pompidou oder Galerien zusteuern und mit Haute Couture wenig am Hut haben. Die thematischen Bereiche machen Mode einfach eindrucksvoll als Kulturgut greifbar.

 

70 Jahre Dior

Die Ausstellung explodiert regelrecht in einem Stoffrausch aus Tüll, Samt, Federn, Wolle und Seide. Was mich unglaublich fasziniert hat, als ich den geschichtsträchtigen und doch zeitlosen Roben so nah sein durfte, war der raffinierte Mix zwischen Glamour und schlichter Eleganz. Zwei Komponenten, die auch in unseren Kollektionen von großer Bedeutung sind. Auch die Leaf Goldschmuck-Linie mit Diamanten soll die Eleganz und den Typ der Trägerin unterstreichen und nicht die Hauptrolle spielen. 

„Designer of Dreams“ ehrt die sechs Weggefährten des Hauses, die nach dem Tod von Christian Dior im Jahr 1957 die Linien stilistisch prägten: Yves Saint Laurent (1958 – 1960), Marc Bohan (1960 – 1989), Gianfranco Ferré (1989 – 1997), John Galliano (1997 – 2011), Raf Simons (2012 – 2015) und seit Juli 2016 Maria Grazia Chiuri. Hier kommt man den Entwürfen der aktuellen Frühjahr/Sommer-Kollektion von Maria Grazia Chiuri so nahe, als wäre man Ehrengast auf der Fashion Week.

Frischer Wind mit Maria Grazia Chiuri

Maria Grazia Chiuri ist letztendlich der Grund für meinen Besuch. Sie sorgt endlich für frische und junge Kreationen. Denn obwohl Dior zu den wohl größten Modedesignern überhaupt zählt, konnte ich mich bisher nicht wirklich für die Kollektionen des Modehauses erwärmen. Entweder waren sie in meinen Augen zu klassisch oder unter Galliano zu verspielt. Wie sehr Diors Kleider durch die Jahrzehnte dennoch den Zeitgeist getroffen haben, wurde mir in einem Raum bewusst, der bis zur Decke mit schlichten Modellen der Schneiderinnen gefüllt ist. Hier sieht man die Vorstufen der Roben, auf denen noch Abnäher, Nähte und Linien vorgezeichnet sind.



Paris ist immer eine gute Idee. Zurück in München und mit einer Fülle an neuen Inspirationen im Gepäck habe ich mich sofort an die neuen Entwürfe für die nächste Leaf Kollektion gemacht. Sei gespannt, was dich erwartet!

 
Liebe Grüße,

Deine Basera

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